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Definition: »Die augmentierte Realität ist das erweiterte oder resultierende Bild, das durch Überlagerung eines anderen (computergenerierten) Bildes, in Echtzeit ansicht der eigenen Umgebung, entsteht.« (Peddie 2017)

Peddie, John (2017). Augmented Reality – Where We Will All Live. Springer International Publishing

Grundlagen AR

  • Virtual Reality (VR): Während VR eine vollständig künstliche, digitale Umgebung erzeugt und die reale Welt ausblendet, kombiniert AR die physische Umgebung mit virtuellen Informationen.
  • Klassische informatorische Assistenzsysteme (ohne AR): Diese stellen Informationen meist über Bildschirme, mobile Endgeräte oder akustische Signale bereit. AR unterscheidet sich dadurch, dass Informationen direkt im Sichtfeld des Nutzers in die reale Umgebung eingebettet werden.

Damit Augmented Reality (AR) im Unternehmen sinnvoll genutzt werden kann, müssen bestimmte technische Grundlagen erfüllt sein. Diese betreffen die Geräte, die Software, die Netzwerke, die Daten und auch die Organisation.

1. Geräte (Hardware)

  • AR-Brillen ermöglichen freihändiges Arbeiten. 

Hinweis: Microsoft Hololens 2 sind derzeit führende AR-Brillen im professionellen Bereich.

  • Tablets und Smartphones können ebenfalls genutzt werden, wenn sie AR-fähig sind.
  • Wichtig sind gute Kameras und Sensoren, damit die Umgebung genau erkannt wird.
  • Die Geräte brauchen genügend Rechenleistung und eine Batterie, die lange durchhält.

2. Programme (Software)

  • Für AR werden spezielle Entwicklungsprogramme benötigt, zum Beispiel Unity oder Vuforia.
  • Die Systeme müssen an bestehende Unternehmenssoftware angebunden werden können (z. B. ERP oder Wartungssoftware).
  • Es braucht Werkzeuge zur Inhaltspflege, damit Anleitungen oder 3D-Modelle einfach aktualisiert werden können.

3. Netzwerk und Verbindung

  • AR-Anwendungen benötigen eine schnelle und stabile Internetverbindung, z. B. WLAN oder 5G.
  • Große Datenmengen können über Cloud-Systeme oder Edge-Server verarbeitet werden.
  • Der Schutz sensibler Daten muss immer berücksichtigt werden.

4. Daten und Inhalte

  • 3D-Modelle (z. B. aus CAD-Programmen) oder digitale Zwillinge sind die Basis für viele AR-Anwendungen.
  • Auch Texte, Bilder und Prozessanleitungen müssen digital vorliegen.
  • Inhalte sollten regelmäßig aktualisiert werden, damit sie immer korrekt sind.

5. Organisation im Unternehmen

  • AR muss in die bestehenden Arbeitsprozesse integriert werden.
  • Geräte sollten einfach und bequem nutzbar sein.
  • Mitarbeitende brauchen Schulungen, um die Technik sicher anwenden zu können.

Der Einsatz von Augmented Reality (AR) bietet viele Vorteile, hat aber auch Grenzen und mögliche Risiken, die Unternehmen beachten sollten.

1. Technische Grenzen

  • Geräte: AR-Brillen sind oft noch schwer, teuer und haben eine begrenzte Akkulaufzeit.
  • Leistung: Manche Anwendungen benötigen sehr viel Rechenpower und starke Netzwerke.
  • Stabilität: Wenn die Verbindung ausfällt oder die Sensoren ungenau arbeiten, wird die Nutzung schwierig.

2. Wirtschaftliche Grenzen

  • Hohe Kosten: Anschaffung, Wartung und Pflege der Geräte und Software sind teuer.
  • Inhalte: 3D-Modelle oder Anleitungen müssen erst erstellt und regelmäßig gepflegt werden – das kostet Zeit und Geld.
  • Return on Investment: Nicht in allen Bereichen rechnet sich der Einsatz sofort.

3. Organisatorische Grenzen

  • Integration: AR muss in bestehende Prozesse eingebunden werden – das ist oft komplex.
  • Schulung: Mitarbeitende brauchen Training, sonst wird die Technik nicht akzeptiert.
  • Akzeptanz: Manche Mitarbeitende stehen neuen Technologien skeptisch gegenüber.

4. Risiken für Sicherheit und Gesundheit

  • Ablenkung: Eingeblendete Informationen können ablenken, wenn sie nicht gut gestaltet sind.
  • Ergonomie: Längeres Tragen schwerer AR-Brillen kann unbequem sein.
  • Datenschutz: Kameras und Sensoren erfassen ständig die Umgebung – hier müssen rechtliche Vorgaben beachtet werden.

5. Zukünftige Entwicklung

Viele Grenzen werden sich in den nächsten Jahren verringern, da Geräte leichter, leistungsfähiger und günstiger werden. Trotzdem sollten Unternehmen schon heute genau prüfen, wo AR sinnvoll eingesetzt werden kann – und wo nicht.

1. Hardware

  • AR-Brillen: Anschaffungspreise liegen meist zwischen 1.000 und 4.000 Euro pro Gerät.
  • Tablets/Smartphones: können günstiger sein, benötigen aber oft Zusatzsensoren.
  • Zubehör: Halterungen, Ladegeräte, Ersatzteile.

2. Software

  • Lizenzen: für AR-Entwicklungsumgebungen oder Plattformen (z. B. Unity, Vuforia, spezielle AR-Apps) können mehrere Hundert oder Tausend Euro jährlich kosten.
  • Individuelle Lösungen: Wenn Anwendungen speziell programmiert werden müssen, entstehen hohe Entwicklungskosten. (je nach Komplexität bis ca. 200.00 Euro)
  • Updates und Wartung: Regelmäßige Kosten für Softwarepflege.

3. Inhalte (Content)

  • 3D-Modelle und digitale Zwillinge: Erstellung und Pflege sind oft sehr aufwendig.
  • Anleitungen und Trainingsmaterial: müssen in AR-fähige Formate übertragen werden.
  • Pflege und Aktualisierung: Inhalte müssen regelmäßig angepasst werden.

4. Infrastruktur

  • Netzwerk: Ausbau von WLAN oder 5G für stabile Verbindungen.
  • Server/Cloud: Kosten für Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen.
  • IT-Sicherheit: Schutz sensibler Unternehmensdaten.

5. Organisation und Personal

  • Schulungen: Mitarbeitende müssen im Umgang mit AR geschult werden.
  • Integration: Anpassung bestehender Prozesse und Systeme.
  • Support: Interne oder externe Betreuung der Technik.

Zusammenfassung

  • Einmalige Kosten: Anschaffung von Geräten, Software, Aufbau der Infrastruktur.
  • Laufende Kosten: Lizenzen, Wartung, Updates, Support, Schulungen.
  • Versteckte Kosten: Zeitaufwand für Einarbeitung und Akzeptanz bei den Mitarbeitenden.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Kazimierz Przybysz

Tel: +49 3583 612-4628

kazimierz_adam.przybysz(at)hszg.de

 

M.A. Daniel Winkler

Tel: +49 3583 612-4595

daniel.winkler(at)hszg.de