Grundlagen Pick-by-Light

Pick-by-Light ist ein belegloses Kommissioniersystem, bei dem die Entnahmeorte (z. B. Lagerfächer) mit Leuchtelementen und Displays ausgestattet sind. Der Kommissionierer erhält visuelle Signale direkt am Lagerplatz, sodass der Ort und die Menge der zu entnehmenden Artikel eindeutig angezeigt werden. Dadurch werden Weg- und Suchzeiten verkürzt und die Fehlerquote reduziert.
Abgrenzung von anderen Pick-by-Systemen:
- Pick-by-Voice: Die Kommissionieranweisungen erfolgen über Sprachansagen mittels Headset, statt über Lichtsignale am Fach
- Pick-by-Vision: Informationen werden über Datenbrillen (z. B. Smart Glasses, Augmented Reality) eingeblendet und im Sichtfeld des Kommissionierers angezeigt.
- Paper-based Picking: Die Kommissionierung erfolgt klassisch mit Papierlisten.
- Leuchtelementen und Displays: Jedes Entnahmefach oder Lagerplatz benötigt elektronische Module (LEDs und meist kleine Displays) zur visuellen Anzeige.
- Bedien- und Rückmeldeeinrichtungen: Taster oder Sensoren an den Modulen, mit denen der Kommissionierer die Entnahme bestätigen kann.
- Zentrale Steuerungseinheit: Ein Server oder Steuerrechner für die Verwaltung und Koordination der Pick-by-Light-Module.
- Kommunikationsinfrastruktur: Verkabelung (gelegentlich kabellos) zur Datenübertragung zwischen Steuerung und den Pick-by-Light-Modulen.
- Anbindung an Lagerverwaltungssystem oder ERP-System: Schnittstellen für die Integration ins übergeordnete IT-System zur automatisierten Übertragung von Kommissionieraufträgen.
- Softwarelösungen: Steuerungssoftware zur Auftragserstellung, Anzeige der Picks, Rückmeldung von Entnahmen sowie für Fehler- und Systemmeldungen.
- Stromversorgung: Versorgung der Module und Steuerungseinheiten mit Energie.
Der Einsatz von Pick-by-Light bietet viele Vorteile, hat aber auch Grenzen und mögliche Risiken, die Unternehmen beachten sollten.
1. Investitionskosten: Die Installation elektronischer Module an jedem Entnahmefach ist kostenintensiv und lohnt sich vor allem bei größeren und konstanten Kommissionierbereichen.
2. Eingeschränkte Flexibilität: Pick-by-Light eignet sich überwiegend für statische Lagerstrukturen; häufige Umstrukturierungen oder Umbauten im Lager erfordern aufwendige Anpassungen und Neuinstallation der Module.
3. Begrenzte Reichweite: Das System ist meist auf bestimmte Lagerbereiche beschränkt und weniger geeignet für weitläufige oder mobile Kommissionierumgebungen.
4. Technische Störungen: wie Ausfall von Leuchtelementen oder Steuerung erfordern Planung und Sicherstellung entsprechenden Wartungskapazitäten.
5. Abhängigkeit von Systemintegration: Die nahtlose Anbindung an das Lagerverwaltungssystem und andere IT-Lösungen ist Voraussetzung.
1. Hardware
- Pick-by-Light-Module (Leuchtelemente, Displays, Taster)
- Zentrale Steuerungseinheit/Server
- Verkabelung und Stromversorgung (Niedervoltverkabelung, Netzteile)
- ggf. Ersatzteile und Zubehör
2. Software
- Lizenzkosten für Steuerungssoftware zur Verwaltung, Visualisierung und Rückmeldung
- ggf. Anpassung oder Erweiterung der Software für spezifische Unternehmensprozesse
- Updates und Wartungsverträge
3. Implementierung und Integration:
- Montage und Installation der Module sowie elektrischer Infrastruktur
- Integration und Schnittstellenanpassung zum Lagerverwaltungssystem (LVS/ERP)
- Testläufe und Systemabnahmen
4. Infrastruktur
- Ausbau und Anpassung der Lagerflächen (z. B. Regalanpassungen für Module)
- Netzwerkinfrastruktur, ggfs. Erweiterung des IT-Netzwerks
- Anpassungen bei Umstrukturierungen im Lagerbereich
5. Organisation und Personal
- Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit dem neuen System
- Anpassung von Arbeits- und Prozessabläufen
- Zeitaufwand für Einarbeitung und laufenden Support
- Interne Ressourcen für Wartung und Systempflege
Zusammenfassung
- Einmalige Kosten: Anschaffung von Hardware, Software, Aufbau der Infrastruktur.
- Laufende Kosten: Lizenzen, Wartung, Updates, Support, Schulungen.
- Versteckte Kosten: Zeitaufwand für Einarbeitung
Ihr Ansprechpartner
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Kazimierz Przybysz
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